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#fbm2023

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Die diesjährige Frankfurter Buchmesse ist rum und ich möchte dich an ein paar Eindrücken teilhaben lassen. Allerdings konnte ich die Buchmesse dieses Mal nur an einem einzigen Tag besuchen, und zwar am Messemittwoch, also am 18. Oktober. Für diesen einen Tag hatte ich mir wirklich viel vorgenommen; wahrscheinlich zu viel. Gefühlt war jede Minute des Tages verplant. Insgesamt war ich sieben Stunden auf dem Messegelände unterwegs und danach extrem reizüberflutet. Das mit der Reizüberflutung hielt auch noch für ein paar Tage an. Nächstes Jahr werde ich das anders machen. Vielleicht die sieben Stunden auf zwei Tage verteilen? Mal schauen.

Warum sich meine Visitenkarten gelohnt haben

Letztes Jahr, als ich die Buchmesse zum ersten Mal besucht habe, hatte ich sie nur als Besucherin wahrgenommen. Dieses Jahr habe ich darauf genetworkt, was das Zeug hält. Unter anderem habe ich versucht in Kontakt mit einem Kinder-Hörbuchverlag zu treten. Mein Mann hatte damals im ersten Corona Lockdown eine kreative Phase gehabt und ein Kinderlied für unsere Kinder geschrieben, welches er mittlerweile auch hat produzieren lassen. Falls du es noch nicht kennst, verlinke ich es dir hier.

Mal sehen, ob wir einen Publisher für Miguels Kinderlied finden werden. Ich konnte jedenfalls mit zwei Verlagen darüber sprechen. Miguel hat mittlerweile noch vier weitere Kinderlieder geschrieben, teilweise auch auf Spanisch. Allerdings hat er die noch nicht produziert. Offen gestanden hätte ich niemals gedacht, dass ich mit so einem kreativen Köpfchen zusammen bin. ?

Zudem war ich wegen dem französischen Part meines Blogs sober_moi bei den französischen Buchverlagen unterwegs, weil meine kleine, aber feine französische Arbeitsgruppe sich tatsächlich schon mal die Frage gestellt hat, wie das eigentlich mit der #nüchtern-Bewegung in Frankreich ist.

Die Verlage konnten mir so abrupt keine Antworten auf meine Fragen geben. Ich hatte ja auch keinen Termin. Aber sie wollten nochmal Nachforschungen anstellen und sich dann bei mir melden.

Ich finde so einen länderübergreifenden Austausch total sehr spannend.

Hier habe ich mal die Stände der Länder aus dem lateinamerikanischen EU-Projekt fotografiert, für das ich gerade an der Uni tätig bin:

Meine Projektgruppe freut sich sicher darüber.

Noch träume ich ja davon eines Tages einmal mein eigenes Buch für unsere nüchtern-Bewegung mithilfe eines Verlags zu veröffentlichen. Deswegen war ich ebenfalls in Kontakt mit Literatur Agenturen auf der Messe.

Auch hier wird sich noch zeigen, was sich daraus entwickelt. Ich hatte vor drei Jahren schon einmal den Versuch gewagt einen Verlag zu finden; doch leider ohne Erfolg. Durch die sehr gute Aufklärungsarbeit, die in meinen Augen vor allem von Nathalie Stüben betrieben wird, hat das Thema in den letzten Jahren in den Medien aber an Fahrt aufgenommen. Von daher könnten nun meine Chancen einen Verlag für die Nische ‚HSP & Sucht‘ tatsächlich etwas besser stehen.

Ich bin so froh, dass ich vorab das mit den Visitenkarten vorbereitet hatte. Die Karten haben mir viel geholfen, besonders im Hinblick auf die Verlage, mit denen ich ins Gespräch kam, um mir das ein oder andere Frühjahrs-Programm vorstellen zu lassen oder um in Besitz von guten Rezensionsexemplaren zu kommen. Dementsprechend habe ich mich zum Beispiel riesig gefreut, dass ich beim Harper Collins Verlag noch das Buch von Eva Biringer Unabhängig ergattern konnte:

Am Stand vom Harper Collins Verlag

Das Buch von Olaf Beck Abgestürzt lag auch am Stand der Penguin Verlagsgruppe aus. Jedoch konnte ich sonst zu #nüchtern keine Veranstaltung oder ähnliches wahrnehmen. Oder vielleicht habe ich auch nicht richtig geschaut. Zur Zeit lese ich auch schon Olafs Buch und es gefällt mir richtig gut:

Mitja Back

Nach dem ganzen Netzwerken hatte ich dann auch endlich mal den Kopf frei für die ein oder andere Veranstaltung:

Durch Zufall bin ich auf meinem Messemittwoch auf Mitja Back in der 30-Minuten-WG der Pengiun Random House Verlagsgruppe gestolpert.

Doris Schneyink mit Mitja Beck

Er hat ein Buch über Narzissten geschrieben und klärt darüber auf, was das eigentlich ist bzw. was das alles überhaupt nicht ist. Ich verlinke dir sein Buch hier. Wenn dich das Gespräch zwischen ihm und Doris Schneyink vom STERN interessiert, dann kannst du dir die ersten 30 Minuten von diesem Video ansehen:

Peter Wohlleben

Danach bin ich rüber ins Forum zur Literaturbühne zu Peter Wohlleben gewechselt.

Peter Wohlleben befasst sich mit Bäumen, schreibt Bücher darüber und betreibt auch einen eigenen Podcast mit dem schönen Namen ‚Peter und der Wald.‘ Ich finde seine Arbeit interessant, seitdem ich 2021 für das grüne StartUp meiner Freundin tätig war.

Hier hat ihn Katty Salié zu seinem neusten Buch „Unser wildes Erbe“ befragt.

Peter Wohlleben mit Katty Salié

Die Literaturbühne im Forum wurde übrigens dieses Jahr zum ersten Mal zusammen von der ARD, dem ZDF und 3sat gehostet. In den Vorjahren war das sonst immer nur die ARD-Bühne für mich.

Schau‘ dir gerne das ganze Gespräch in der ZDF Mediathek an:

Später bin ich dann nochmal zur 30-Minuten-WG gewechselt, wo Peter Wohlleben einen weiteren Auftritt hatte. Ich gebe zu, dass ich ein Fan bin.

Doris Schneyink mit Peter Wohlleben

Hier wurde er nochmals zu seinem neuen Buch Unser wildes Erbe befragt. Allerdings dieses Mal wieder von Doris Schneyink, die andere Fragen stellt als Katty Salié von der Literaturbühne. Deswegen ist dabei ein anderes Gespräch über das Buch entstanden, welches ich gerne auch mit dir teilen möchte:

Sheroes

Zana Ramadani, Natasha Kelly und Jagoda Marinić

Anschließend bin ich dann wieder ins Forum gegangen, und zwar zur Sheroes-Bühne. Der Name der Bühne ist ein Wortzusammenschluss zwischen „She“ und „Heroes“, was für weibliche Heldinnen stehen soll. Dieses Format findet immer um 15 Uhr während der Buchmesse-Tage statt. Das Gespräch, bei dem ich da gelauscht habe, war wirklich nicht ohne. Die Veranstaltung trug den Titel: Wir – woke und tolerant?

Ich hatte mich da reingesetzt, weil ich offen gestanden bis zum heutigen Tag nicht weiß, was woke eigentlich bedeutet. Ich höre dieses Wort ständig und hätte es per se schon mal ganz anders geschrieben. Denn bei dem Wort muss ich immer an das Lied Vogue von Madonna denken und genauso hätte ich es dann auch geschrieben.

Auf dieser Bühne haben Zana Ramadani und Natasha Kelly miteinander diskutiert. Moderiert wurde das Ganze von Jagoda Marinić.

Ich fand, dass beide Frauen sich nicht richtig verhalten haben. Vielleicht war bei dem Gespräch auch das Problem, dass eine Wissenschaftlerin auf jemanden gestoßen ist, die selber nicht wissenschaftlich forscht und sich die Beiden deshalb nicht auf Augenhöhe begegnen konnten? Im Umkehrschluss würde das aber bedeuten, dass nur noch Wissenschaftler*innen miteinander reden sollten. Dies wäre bestimmt auch nicht zielführend. Es war schade, dass sie sich am Ende so in die Wolle gekriegt haben. Für mich war das Gespräch ein Beispiel dafür, wie die Debatten-Kultur heute aussieht. Jeder lebt ein kleines Bisschen in seiner eigenen Blase. Jeder schustert sich mit seinem Wissen und Erfahrungsschatz seine eigene kleine Wahrheit zusammen. Dennoch ist die Buchmesse ein guter Ort für solche Gespräche. Wenn nicht auf der Buchmesse, wo denn dann?

Eine Kollegin von mir hätte über dieses Gespräch gesagt: „Wenn wir das mit dieser Stutenbissigkeit unter uns Frauen nicht hinbekommen, dann haben wir gegen das Patriachat auch keine Chance.“ Ich lasse das jetzt einfach mal so stehen.

An anderen Messetagen

Nun noch ein paar Hinweise von Veranstaltungen, die an Tagen stattfanden, an denen ich die Messe nicht besuchen konnte:

Am Messefreitag hatte ich die Kinderbetreuung, sodass mein Mann zur Buchmesse fahren konnte. Miguel hat an dem Tag für mich den Autor von „Hoch die Hände, Klimawende“ Gabriel Baunach getroffen. Er war so lieb und hat mir mein Buch signiert.

Mit Gabriel hatte ich diesen Herbst ja auch schon eine kleine Kooperation, die ich dir hier nochmal verlinke.

Zum Thema Klima und Aktivismus war am Sonntag auch noch mal ein Beitrag auf der bereits oben erwähnten Sheroes-Bühne. Die Gründerin der Letzten Generation Lea Bonasera und die Zeit-Journalistin Yasmine M‘Barek sprechen mit Jagoda Marinić über Klima-Proteste in unserer Gesellschaft. Welche Form ist noch tolerierbar und was ist eigentlich wirklich zielführend? Dieses Gespräch hat mir im Gegensatz zu dem o. g. ‚woke‘-Gespräch gut gefallen:

Dies ist jetzt nur ein kleiner Ausschnitt der Buchmesse gewesen. Die Buchmesse ist noch so viel mehr als das, was ich hier erwähnt habe. Ich wollte dich nur ein klein wenig daran teil haben lassen und finde es richtig klasse, dass so gut, wie alle Veranstaltungen mit aufgezeichnet werden und online verfügbar sind. Für mich ist die Buchmesse jedenfalls immer eine Reise nach Frankfurt, mein altes Zuhause, wert. ❤️