Heute ist der 11. Juli. Ich feiere heute 11 Jahre Nüchternheit.
Gemäß dem MPU-Seminar, das ich damals nach meinem Führerscheinverlust besucht habe, erreiche ich damit wohl den letzten zeitlichen Meilenstein nach Führerscheinneuerteilung. Der lag bei 10 Jahren nach Führerscheinneuerteilung. Erstaunlich wie schnell die Zeit vergeht, wobei ich mich mal erkundigen muss, ob es nicht noch mehr zeitliche Meilensteine gibt. Ich bin mir sicher, dass es die gibt. Denn wenn ich eins in den letzten 11 Jahren gelernt habe, ist, dass wir wohl nie so ganz fertig sind. Dennoch möchte ich heute meine Beobachtungen teilen:
Vor 11 Jahren habe ich mich mit meiner Entscheidung nüchtern zu leben ziemlich allein und isoliert gefühlt. Dem ist heute nicht mehr so. Mithilfe der #nüchtern-Bewegung in Deutschland habe ich mittlerweile einen kleinen, aber feinen Kreis an nüchternen Menschen gefunden, die mir tatsächlich auch bei vielen Alltagsentscheidungen zur Seite stehen.
Halka, P., André und C., genau ihr seid gemeint. Es ist einfach schön zu wissen, dass ich euch immer kontaktieren kann, wenn mich Gedanken bewegen. Es tut so gut euch zu kennen und euch zu begegnen. Denn ich muss den Weg tatsächlich nicht mehr alleine gehen und immer alles alleine schaffen. Unser Austausch bedeutet mir die Welt. ❤️
In den letzten Jahren durfte ich mich weiterentwickeln. Ich habe gelernt, dass ich meine Fähigkeiten nicht mehr hinter einer gläsernen Wand zurück halten muss, sondern alles zeigen darf, was da so schlummert. Ein bisschen ist es wie in dem Pixar-Film „Alles steht Kopf“. Ich habe eine gute Verbindung zu meiner Kommandozentrale. Ich komme in die Umsetzung. Die Informationen von außen landen nicht nur in meiner Wahrnehmung, sondern können auch in Taten umgesetzt werden. All das bringt ein ganz neues Selbstbewusstsein.
Ich erlaube mir mich zu zeigen und mich öffentlich zu Themen zu äußern, die mich schon immer interessiert haben und mich begeistern. Die wichtigste Erkenntnis war dabei für mich: Ich darf mir auch mal etwas zutrauen. Mit dieser Denke eröffnen sich mir ganz neue Möglichkeiten, vor allem auch in der Karriere. Ich staune im Moment so sehr darüber, wie sich mein Umfeld verändert hat und was das für spannende Persönlichkeiten sind, die mir in meinem Alltag begegnen. Deswegen liebe ich es nüchtern zu sein. Denn ohne meine Nüchternheit wäre diese persönliche Weiterentwicklung niemals möglich gewesen.