Für ein positives Leben ohne Alkohol.

Nüchternheit, Sensibilität

Mein achter Jahrestag

Sonja mit Sober Sign

Bild: JMW, Framing: Angele Kamp // unsplash

Vor genau acht Jahren bin ich diese unglaubliche Reise zu mir selbst angetreten, die krasseste und zugleich schönste meines bisherigen Lebens. Vor acht Jahren ist meine Welt und damit mein Blick wieder weiter geworden. Denn Sucht engt ein. Sie sorgt dafür, dass sich unsere Gedanken nur noch um die eine Sache drehen. Seit acht Jahren weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Oder um es philosophischer auszudrücken: Seit acht Jahren komme ich dem Grund meiner Existenz schon sehr viel näher. Egal was passiert, ich bin nicht LOST. Denn ich kann für mich sorgen. Ich bin für mich da und sorge dafür, dass ich nicht wieder verloren gehe.

Als ich damals den Führerschein verlor, lernte ich in der verkehrspsychologischen Schulung, dass es bei der Führerschein Neuerteilung zeitliche Meilensteine gibt. Diese Meilensteine setzen sich wie folgt zusammen:

1.) Zeitraum bis zur Führerschein Neuerteilung

2.) Die ersten 12 Monate nach der Führerschein Neuerteilung

3.) Das zweite Jahr nach Führerschein Neuerteilung

4.) Die ersten 5 Jahre nach Führerschein Neuerteilung

5.) Die ersten 7 Jahre nach Führerschein Neuerteilung

6.) Die ersten 10 Jahre nach Führerschein Neuerteilung

Mit den acht Jahren Abstinenz habe ich sozusagen den vorletzten Meilenstein erreicht. Denn das erste Jahr war ich nüchtern komplett ohne Führerschein und seit sieben Jahren bin ich es wieder mit Führerschein. Für mich sind diese Meilensteine wichtig. Denn sie erinnern mich daran, dass da etwas ist, worauf ich achten muss. Sie sorgen für meine Awareness. Dass ich ablehne, wenn mir etwas Ungeeignetes angeboten wird. Dass ich mich in stimmigen Sommernachtsatmosphären zu nichts überreden lasse, das ich nicht will. Denn ich weiß, was mir gut tut und was nicht. Mittlerweile kenne ich mich. Ich bin (mir) selbst bewusst. Ich bin für mich da & ich lasse mich nicht mehr allein. Ich kann auf mich zählen & auf mich verlassen. Vor acht Jahren konnte ich das noch nicht. Was ich damit sagen will: Nüchternheit ist kein Selbstläufer. Die meiste Zeit geht es darum mit sich selbst in Verbindung zu bleiben. Das ist die große Chance von Recovery. Somit stimme ich der inspirierenden Laura McKowen und ihrem Buch, das ich gerade lese, voll zu: We are the Luckiest.